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Erfahrungen von Eltern

Erfahrungen von Eltern mit der Therapie ihres Kindes

Eine Mutter berichtet über ihre Erfahrungen

„Zu Beginn der Therapie war Mathe für Julia* ein rotes Tuch. Alle konnten schneller rechnen und überflügelten meine Tochter um Einiges. In Julias Kopf war vermutliche ein völliges Durcheinander an Zahlen. Nach der Testung der Dyskalkulie fiel mir und meiner Tochter ein Stein vom Herzen.
Die ungezielte Überei mit weinendem Kind hatte ein Ende. Man konnte endlich gezielt, mit Erfahrung und Hilfe von außen, an die Sache rangehen. Mir war erklärt worden, dass es für Julia wichtig sei, nur im kleinen Zahlenraum bis 10 zu bleiben. Das bestätigte die Mathelehrerin auch und ermahnte mich noch, nicht zu schnell vorzugehen.

Julia wurde aus dem normalen Matheunterricht herausgenommen. Sie rechnete in der Stunde und zu Hause als Hausaufgabe nur mit den Materialien von Frau Ehlert oder ähnlichen Bögen der Mathelehrerin. Die Förderstunde in Mathe sollte sie nicht mehr wahrnehmen, weil dort natürlich mit höheren Zahlen gerechnet wurde. Julia begann langsam wieder Freude an Mathe zu entwickeln. Wir konnten nachmittags entspannt Zahlenspiele bis 10 und später 1 x 1-Bingo etc. spielen.

Mir fiel es manchmal sehr schwer, die Geduld zu bewahren und nur im Bereich des Erfolgserlebnisses zu bleiben. Schon wenn ich ein bisschen weiter als das Pensum der Mathetherapie ging, machte Julia dicht und wurde wütend, weil sie sich überfordert fühlte. Oft dachte ich, die Lehrerin würde sich ganz schön raushalten und kümmere sich gar nicht mehr um Julia, so wie „hoffnungsloser Fall“.

Aber das stimmte nicht, denn sie erstellte für Julia z. B. immer eine eigene Klassenarbeit. Das bestärkte Julia darin, weiter am Ball zu bleiben, weil sie dort natürlich super Erfolgserlebnisse hatte. Die anderen Schüler hatten sich zwar am Anfang ein bisschen beschwert, weil Julia so einfache Klassenarbeiten bekam, aber nach Gesprächen in der Klasse war dies Thema dann akzeptiert. Eine Note bekam sie nicht.

Gegen Ende des ersten Therapiejahres wuchsen meine Bedenken, dass Julia den Anschluss verpassen würde. Frau Ehlert bat um Geduld. Ich stellte es mir dann so vor wie beim Eislaufen: Wenn ich noch nicht auf den Kufen stehen kann und geradeaus fahren kann, nützt es gar nichts mit den anderen irgendwelche Kunststücke zu üben. Ganz im Gegenteil würde ich mir nur angewöhnen, mit falscher Fußhaltung zu fahren und Spaß würde es mir sicherlich nicht machen. Also dann lieber Einzeltraining, bis ich sicher bin, und dann bei den anderen wieder einsteigen. Vor allem keine zusätzliche Belastung mit ungezieltem Üben nebenbei, weil einfach die Grundhaltung noch falsch ist und bei Überforderung und Übermüdung der Unterricht keinen Spaß macht.

In diesem Schuljahr hat Julia angefangen, wieder am Unterricht teilzunehmen. Sie wollte es gerne ausprobieren und hat mit Ehrgeiz die Lücken gestopft, die ihr noch fehlten, um dem Unterricht zu folgen. Sie hat ihren Spaß an Mathe behalten, scheinbar hat sie jetzt ein Zahlengerüst, mit dem sie auch in höherem Zahlenbereich arbeiten kann.  

Am wichtigsten aber ist es, dass sie wieder gerne zur Schule geht!“ 
                                                                                         
 (*Name wurde geändert)                                                                                         

Eine andere Mutter schreibt:

„Nachdem bei unserer Tochter Rechenschwäche diagnostiziert wurde, ging sie 1x/Woche für ca. drei Jahre* zu Frau Ehlert. Vorher wurden die Hausaufgaben schnell zum tränenreichen Drama, nicht nur für meine Tochter! Gott sei Dank gibt es Therapeutinnen wie Frau Ehlert, die die Zusammenhänge verstehen, warum der ganz normale Mathe-Stoff und das Tempo für rechenschwache Kinder und Jugendliche zum handfesten Problem wird!

Vor allem half Frau Ehlert, das allmählich schwindende Selbstwertgefühl unserer Tochter wieder aufzubauen: In spielerisch leichter Art fing sie mit ihr wieder ganz von vorne an, methodisch jedoch völlig anders als in der Schule. Mit ihrer ruhigen Art nahm sie den Druck und die Angst heraus (… auch bei mir!), unter anderem auch durch die Telefonate und Absprachen mit der Lehrerin; sogar darum musste ich mich nicht kümmern! Unsere Tochter wurde immer sicherer im Rechnen und fand irgendwann Mathe sogar toll! 

Auch wenn wir die Kosten selbst getragen haben, war es das auf jeden Fall wert! Hätte es das schon viel früher gegeben, hätten wir unserem Großen die zahllosen nervigen Nachhilfestunden mit wenig Erfolg ersparen können – und mir als Kind die Unterstellung von Faulheit und die Kopfnüsse, die es setzte, weil ich wieder was in Mathe nicht verstanden hatte … !“

(* Die Therapie  dauerte länger als die üblichen zwei Jahre, weil sehr viele Termine
aus Krankheitsgründen des Mädchens abgesagt wurden. Anmerk. der Therapeutin)

Eine dritte Mutter zieht folgende Bilanz:

„Ich halte Frau Ehlert für eine sehr gute Therapeutin, weil sie es schafft, den Kindern die Angst vor den Zahlen zu nehmen. Wir waren mit unserer Tochter zwei Jahre bei ihr in Therapie. Heute kann unsere Tochter ohne Nachteilsaus- gleich am Mathematikunterricht teilnehmen und musste keine Klasse wiederholen. Nachhilfe hatte bei uns leider keinen Erfolg gebracht, da die Rechenschwächetherapie nach einem anderen System arbeitet.

Die Entwicklung bei unserer Tochter ist schon erstaunlich.  Ich kann mich noch erinnern, dass sie früher überhaupt keine Zahlvorstellung hatte! Ich hätte ihr elf Würfel hinlegen können und sagen können, es seien zwei. Sie hätte mir das geglaubt! Während die Nachhilfe nichts gebracht hatte, half der langsame Aufbau des Rechnenverständnisses (bei dem man allerdings viel Geduld aufbringen muss) in der Therapie, dass sie heute ganz anders mit Matheaufgaben umgeht. Während früher allein schon das Wort „Zahl“ Tränen bei ihr auslöste, bleibt sie jetzt ganz ruhig und sagt bei Problemen in Mathe einfach nur „das habe ich noch nicht verstanden, das muss ich mir noch mal angucken.“

Ich finde es toll, dass sie sogar beim Bruchrechnen gut mitkommt! Das hätte ich nach den Erfahrungen in den ersten Schuljahren nie für möglich gehalten! Damals war ich schon ganz verzweifelt und dachte, dass sie nie rechnen lernen würde. Jetzt habe ich wirklich den Eindruck, dass sie ihre Rechenschwäche ganz überwunden hat. Ganz herzlichen Dank!“

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